Anwendung

Die Anwendungsbereiche


Die Anwendung der Lymphdrainage ist in vielen Fällen sinnvoll.
Anwendung

Die Anwendungsbereiche

Die Manuelle Lymphdrainage unterstützt und erhöht den Lymphabfluss, d.h. den Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe zurück in den Blutkreislauf. 
Durch die Lymphdrainage werden Ödeme reduziert und der Abbau von Stoffwechselprodukten beschleunigt. So können Schmerzen gelindert, Wundheilungsprozesse unterstützt und Rehabilitationszeiten verkürzt werden. Die Lymphdrainage hat eine nachhaltige, stärkende Wirkung auf das Lymphsystem und kann Infekten vorbeugen. Bei chronischen Ödemen dient die Lymphdrainage neben der Verringerung des Ödems vor allem der Vermeidung von Folgeschäden. Anwendungsbereiche sind Zustände nach Verletzungen oder Operationen, Angelaufene Beine, Erkrankungen der Sehnen und Gelenke (Gallen), chronische Ödeme (chr. Phlegmone / Elephantiasis) und Stauungsödeme. Auch im Breich von Training und Rehabilitation kommt die Manuelle Lymphdrainage zum Einsatz.

Angelaufene Beine

Angelaufene Beine treten häufig in Verbindung mit längerem Stallaufenthalt (z.B. Boxenruhe nach Verletzung) und mangelnder Bewegung auf. Bei manchen Pferden reicht die Nachtruhe in der Box dazu aus, dass die Beine "anlaufen".
Vermutlich spielen genetisch bedingte Veränderungen des Lymphsystems bei der Entstehung dieser Art von Ödemen eine Rolle. Die Lymphdrainage kann durch ihre "trainierende" Wirkung auf die Lymphgefäße das "Anlaufen" nachhaltig verringern, einer Ödemzunahme vorbeugen und Folgeschäden verhindern.

Chronische Phlegmone

Bei einer chronischen Phlegmone handelt es sich um eine stark ausgeprägte Umfangsvermehrung einer Extremität. Wiederkehrende akute Infektionen (Einschuss/Phelegmone), die fehlerhaft bzw. gar nicht behandelt wurden, oder lang anhaltende Ödeme können langfristig zur Entstehung einer chron. Phlegmone führen.
In solch einem Fall stellt die Manuelle Lymphdrainage zusammen mit der Kompression und Bewegungstherapie zur Zeit die einzige, wirklich Erfolg versprechende, Therapieform dar. Der zeitliche Umfang der Therapie ist bei chronischen Ödemen jedoch deutlich größer als bei anderen Ödemarten. Die Schädigungen des Lymphsystems lassen sich nicht rückgängig machen; durch die Lymphdrainage lässt sich jedoch in der Regel eine deutliche Verringerung des Ödemvolumens erreichen. Ziel der Therapie ist in diesem Fall eine Stabilisierung des Ödemzustandes und die Vermeidung von Folgeschäden, um so den Gesundheitszustand des Tieres nachhaltig zu verbessern.

Verletzungen/ 
Operationen

Nach Verletzungen (z.B. Verletzungen von Haut, Muskeln, Sehnen, Gelenkkapsel und Bändern) kommt es durch den Gewebsschaden und die anschließende Wundheilung als normale Reaktion des Organismus zur Entstehung eines Ödems.
Bei Operationen (z.B. im Bereich der Extremitäten oder des Rumpfes) werden durch den Hautschnitt zusätzlich Lymphgefäße geschädigt. Die Lymphdrainage kann durch den verbesserten Lymphabfluss die Wundheilung unterstützen und Schmerzen lindern. Zelltrümmer und Stoffwechselprodukte werden schneller abtransportiert und Folgeschäden des Lymphsystems vorgebeugt.

Sehnen/Gelenke

Sehnenentzündungen als Folge von Überbelastungen und kleineren Verletzungen gehen immer einher mit einem Ödem. Durch den Einsatz der Lymphdrainage wird die Wundheilung unterstützt und die Regenerationszeit verkürzt. Ödeme in der Sehnenscheide oder der Gelenkkapsel werden umgangs-sprachlich als "Gallen" bezeichnet. Die Entstehung wird auf eine ererbte Bindegewebsschwäche oder auch auf Fehlstellungen, kleinere Verletzungen, Überbelastung oder freie Gelenkkörper zurück geführt. Gallen bereitem dem Pferd in den meisten Fällen keine Probleme, können aber unbehandelt "verhärten", zu stärkeren Umfangsvermehrugen und Lahmheit führen. Dem kann die Lymphdrainge vorbeugen.

Stauungsödeme

Eine Stauung des venösen Blutflusses, z.B. durch zu enge Bandagen, Thromben, Herzinsuffizienz oder ein Fohlen gegen Ende der Trächtigkeit, kann zu unterschiedlich ausgeprägten Ödemen führen. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt kann die Lymphdrainage in solchen Fällen Erleichterung verschaffen. Nicht selten sind auch Ödeme der Geschlechtsorgane. Bei längerer Boxenruhe sollte die Lymphdrainage als Prophylaxemaßnahme immer zum Einsatz kommen, um der Entstehung von Ödemen im Bereich der Geschlechtsorgane vorzu-beugen.

Kreuzverschlag

Die genaue Entstehung des "Kreuzverschlag"/"Tying up" ist nicht geklärt. Typischerweise kommt es nach einer mehrtägigen Trainingspause, in der die Futtermenge nicht reduziert wurde, oder nach starker Überbelastung zu dieser "Muskelerkrankung". Grund dafür ist eine Störung im Stoffwechsel des Tieres, bei der es zu einer Übersäuerung der Muskulatur kommt. Diese führt zu einer schmerzhaften Verkrampfung der Muskulatur und beeinflusst den Allgemeinzustand des Pferdes stark. Die Lymphdrainage unterstützt den Abtransport der unerwünschten Stoffwechselprodukte im Gewebe und kann so die Genesung beschleunigen.

Prävention/Wellness

Regelmäßig durchgeführte Lymph-drainagen und/oder  das Lymphdrainage-putzen trainieren die Lymphgefäße. Bei einer Infektion oder Verletzung arbeitet das Lymphsystem deshalb effektiver. Da das Lymphsystem der Abwehr von Krankheiterregern dient, stärken Sie durch das Training des Lymphsystems die Immunabwehr Ihres Pferdes. 
Die Unterstützung des Abtransportes von Stoffwechselprodukten und gestauter Flüssigkeit aus dem Gewebe trägt darüber hinaus zum Wohlbefinden Ihres Pferdes bei.

Sportpferde

Die Manuelle Lymphdrainage unterstützt den Abtransport von Stoffwechsel-produkten und die Heilung von Mikroverletzungen im Gewebe nach einer sportlichen Belastung. 
Beim Menschen konnte nachgewiesen werden, dass die Lymphdrainage die Erholungszeit nach einer sportlichen Belastung durch den schnelleren Abbau von Stoffwechselprodukten verkürzt. Aufgrund der starken Ähnlichkeit der Lymphsysteme von Mensch und Pferd kann man rückschließen, dass der Einsatz der Lymphdrainage bei Sportpferden ebenfalls sinnvoll ist.

Mauke

Bei "Mauke" handelt es sich um eine Hauterkrankung im Bereich der Fesselbeuge. Sie beginnt oft mit nässenden, akuten Hautentzündungen und führt im weiteren Verlauf zu chronischen Entzündungsprozessen mit Haut, die zu Borkenbildung und Rissen neigt. Teilweise entstehen warzenähnliche Wucherungen. 
Als Ursache für die Erkrankung kommen Nässe, Schmutz und reizende Substanzen, die zu Hautaufweichungen führen, in Frage. Aber auch Futtermittelallergien und Milbenbefall werden in Betracht gezogen, diese Symptome auszulösen. 
Eine Beteiligung des Lymphsystems ist aufgrund der Ödeme wahrscheinlich. Außerdem können durch die Hautschäden Keime in die Blutbahn gelangen und so eine akute Phlegmone auslösen. 
Die MLD kann helfen, die Spannung der Haut zu reduzieren und somit die Wundheilung zu unterstützen. Aufgrund der Infektionsgefahr sollte die MLD in solch einem Fall nur bei gleichzeitiger Antibiotikatherapie durch den Tierarzt durchgeführt werden.
Share by: