Kompressionsstrumpf als Prophylaxe
Seit einigen Jahren gibt es, auch für das Pferd geeignete, Kompressionstrümpfe. Diese Kompressionsstrümpfe sollten überwiegend prophylaktisch engewendet werden, d.h. am gesunden Pferd.
Die Kompression durch den Strumpf wirkt bei Bewegung trainierend auf die Muskulatur der Lymphgefäße und unterstützt den Rücktransport der Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe. Im Falle einer Verletzung oder Infektion arbeitet das Lymphsystem dadurch effektiver.
Kompressionsstrumpf bei angelaufenen Beinen
Auch bei Neigung zu angelaufenen Beinen können dem Pferd Kompressionsstrümpfe angelegt werden, um das Anlaufen, vor allem in längeren Ruhephasen, zu verhindern. Werden die Strümpfe in der Mitte umgelegt, können sie als kurze Strumpfbandage beim Reiten als Alternative zu herrkömmlichen Bandagen angelegt werden. Wichtig bei der Nutzung der Kompressiosnstrümpfe ist eine gesunde, intakte Haut unter der Bandage. Darüberhinaus muss die Größe der Strümpfe entsprechend des Tieres angepasst werden, um ein Rutschen oder Abschnüren zu verhindern.
Reiterliche Bandagen
Reiterliche Bandagen haben einen nachweislich positiven Stützeffekt auf den Sehnenapparat des Tieres. Zur Vorbeugung von Umfangsvermehrungen bei Pferden mit Neigung zu angelaufenen Beinen sollten sie jedoch nicht zum Einsatz kommen. Auch sonst ist der Gebrauch von Bandagen aus lymphologischer Sicht fraglich. An der tierärztlichen Hochschule Hannover hat man mit Röntgen-Kontrastmittel-Untersuchungen den Lymphfluss unter reiterlichen Bandagen untersucht. Ergebnis war, dass durch die Bandage beim stehenden Pferd der Lymphfluss im Bereich des Fesselkopfes vollständig unterbrochen wurde. Die gleiche Untersuchung wurde mit Kompressions-strümpfen durchgeführt und ergab, dass diese den Lymphfluss nicht stören. Bei Neigung zu angelaufenen Beinen sollte laut Prof. Dr. v. Rautenfeld komplett auf herkömmliche Bandagen verzichtet werden, da diese den Lymphgefäßen weitere Schäden zufügen und das "Anlaufen" eher noch verstärken.
Kompressionsstrümpfe und Manuelle Lymphdrainage
Neben der Manuellen Lyphdrainage ist auch die anschließende Kompression durch einen speziellen Verband ein wichtiger Teil der Therapie. In manchen Fällen, z.B. bei angelaufenen Beinen oder Gallen, kann an Stelle des Verbandes auch der Kompressionsstrumpf zum Einsatz kommen. Die Bestrumpfung allein reicht jedoch beim erkrankten Pferd nicht aus und muss immer durch die Manuelle Lymphdrainage ergänzt wreden.
Halten Sie vor dem Anlegen eines Kompressiosnstrumpfes Rücksprache mit Ihrem Tierarzt oder wenden Sie sich an mich. Ich gebe Ihnen gerne weitere Informationen und bin Ihnen bei der Anpassung behilflich.